Heute früh mir ein Frühstück zusammengewürfelt, wie es mir gut passt: Chia-Samen in Mandel-Reis-Milch und Cold Brew Coffee eingelegt mit Goji Beeren und dazu ´nen Matcha Latte. Meine Wunderwaffen vereint… Und davor noch eine Stunde Yoga, bei dem wir uns u. a. von Müssen und Sollen zu verabschieden versuchten und uns stattdessen am Wollen ausrichten eben wollten. Denn ist es nicht gleich ein ganz anderes Gefühl, wenn ich Yoga praktizieren, in ein Asana eintauchen, es und den allfälligen Schmerz fühlen und annehmen will, als wenn ich all dies doch sollte und muss, weil…es doch alle anderen auch machen, es gesund sein soll und sowieso? Nur dass ich halt eben schon Yoga praktizieren will, gleichzeitig aber sehr unwillig bin, mich dorthin zu bemühen und dann auch Schmerzen dankend anzunehmen. Denn nein, ich mag ihn nicht, den Schmerz. Und wenn ich dann noch den anderen zuschaue, was ich ja nicht tun sollte, aber doch auch immer tue – tun will?, dann scheint es denen gar nicht sonderlich weh zu tun, mir aber schon, so dass ich gleich noch unwilliger werde, willig zu sein. Dann würde ich eigentlich am liebsten meine Sachen packen, davon laufen und mich mit einer leckeren Tasse Kaffee, einem Cupcake und am besten auch gleich noch einer grossen Portion Eis trösten. Aber will ich das wirklich? Oder wer in mir will es denn? Wer will das Eis und wer will den Schmerz und das Yoga? Denn will ich es nicht irgendwie alles?
Aber eigentlich will ich ja achtsam sein, und jetzt überleg ich mir wieder so viel… Also nehme ich mir vor, achtsam sein zu wollen.

Mittags mich dann verwöhnen wollen: Öfters daran vorbei gelaufen, und mich nie damit befasst, was es da eigentlich gibt. Aber dann… gestern gesichtet, was die Leute so auf ihrem Teller haben und beschlossen, dass ich das sehr gerne auch haben will. Gestern Abend war mir die Schlange zu lang, aber heute, um 12.30, komm ich direkt an die Reihe und kann mir von einer sehr freundlichen Bedienung erklären lassen, wie das Ganze funktioniert. Und zwar gibt es Baked Potatoes, in grosser Ausführung, die man sich füllen lassen kann mit entweder vordefinierten Kompositionen oder eben freestyle, so wie ich gerne hätte oder eben will (ja, hier ist es definitiv ein Wollen). Ich entscheide mich für Letzteres, wobei es wohl nur eine vegane Sosse gibt: Auberginen-Paprika (jedenfalls was orangenes). Dazu dann Rucola, Couscous, Mais, Karotten, Oliven und anderes oder für 0.50 – 1 Euro Aufpreis auch getrockente Tomaten, Gemüse oder unvegane Sachen wie Feta, Thunfisch oder Huhn. Ein gut gefülltes Riesenteil für 5 Euro mit freundlicher Bedienung, die mit Veganismus umzugehen weiss – take away oder mit Sitzplatz innen oder aussen. Und ich weiss, dass ich wiederkommen werde…

Kurzer Abholstop dann noch gleich gegenüber im Cupcakes, wo es mehrere unvegane Cupcakes gibt, aber zum Glück auch immer eine vegane Sorte, heute gerade mit Schokoladenkuchen. Oft bieten sie zudem eine vegane und gleichzeitig glutenfreie Sorte auf Karottenbasis an. Alles, was ich hier über die Jahre hinweg bisher hatte, lässt sich durchaus essen und geniessen. Auch gibt´s vegane Brownies sowie verschiedene Kalt- und Heissgetränke, so dass man sich gemütlich niederlassen kann, sowohl drinnen als draussen. Die Bedienung war immer freundlich, und ich wäre definitiv öfters hier, würde ich nicht (bisher immer noch erfolgslos) versuchen, vom Süsskram wegzukommen (wenn ich dann so´n Cupcake esse, versteh ich sowieso nicht mehr, warum ich das eigentlich will – oder soll?).
Ein Kommentar zu „Von Müssen, Sollen, Wollen und veganen Seelentröstern“