Alltagsanekdoten / everyday life

Wenn ein Shitstorm nicht die Lösung ist

Auch ich kann ablästern, mich aufregen, verurteilen, natürlich. Mein Ego liebt sowas, total. Wenn ich es so viel besser weiss, kann und mache als der andere, dieser Depp, Asoziale, Ego halt. Gerade lese ich auf Petas Facebook-Seite (https://www.facebook.com/PETADeutschland?fref=nf) den Shitstorm betreffend des Elefanten, der von einem deutschen Jäger für 53 000 Euro ermordert werden durfte. 

Gut, zuerst einmal ist dies natürlich ein Konzept, das ich absolut nicht verstehen will. Dass man so viel Geld bezahlt, um ein anderes Lebewesen quälen oder töten zu dürfen. Während andere hungern, flüchten, kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben etc. Überhaupt diese Gier zu jagen, zu töten. Das erzürnt mich und mein Ego total, ekelt uns an und sowieso. Und mein Ego fühlt sich dann so toll überhaben, bravo. 

Ich will eine solche Tat auch wahrlich nicht gutheissen. Und finde es gut und wichtig, dass sie diskutiert wird, dass Stimmen laut werden, die dagegen halten. Nur…wie erheben sich die Stimmen und womit halten sie dagegen? Ich lese hier u. a. … gut, das will ich eigentlich gar nicht wiedergeben. Man kann es sich denken. Übernamen en masse, und keine positiven. 

So fällt es mir auch bei der Diskussion um Rechtsextreme immer wieder auf. Dass diese sich zum Beispiel negativ über Flüchtlinge äussern und im Gegenzug bezeichnet man sie dann aber auch nicht allzu nett. Gleichzeitg hält man dann sogar noch fest, dass ihre Gewalt „nur ein stummer Schreib nach Liebe“ sei – soweit ist sie also da, die Erkenntnis. Nur was dann? 

Gewalt und noch so manch anderes als stummer Schrei nach Liebe. Das Logischste in meinen Augen wäre dann eigentlich, solchen Leute eben die Liebe zu geben, die ihnen fehlt, so dass sie nicht mehr fehlt und sich solche Taten damit hoffentlich verringern oder gar vermeiden lassen. In der Praxis nicht so einfach, das ist mir bewusst. Ich bezweifle aber sehr, dass ein Shitstorm und noch mehr Liebesentzug jeweils die Lösung ist. Mein Ego und Schmerz würden dann sagen: Jetzt erst recht! 

Ich verstehe die Wut – ich kann mich super schön herrlich aufregen -, aber wie bereits zuvor mal hier bemerkt: Wut sät Wut sät Wut… Für mich nicht die Lösung. Klar, in erster Linie bin ich ja mal froh, wenn niemand gejagt und angegriffen wird, dennoch würde ich mir eigentlich wünschen, dass der Jäger sowie auch die Rechtsextremen die Handlung in Zukunft nicht unterlassen, weil sie dafür mit Schimpf und Schande beworfen wurden, sondern weil sie dieses Ventil nicht mehr benötigen. Der Unterlass somit auch nachhaltig ist und sich dann nicht einfach nur verlagert. 

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Ein Kommentar zu „Wenn ein Shitstorm nicht die Lösung ist

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